Saal Fotobuch Professional Line Test: der Erfahrungsbericht

Ich möchte darauf hinweisen, dass dieser Artikel durch einen Aufruf der Firma saal digital zustande kam. Ich hatte Gelegenheit einen 100€-Gutschein zu nutzen, um das Fotobuch Professional Line testen zu können und darüber zu berichten. Entsprechend enthält dieser Beitrag Produktplazierungen und Werbung.

Was gibt es schöneres, als seine Bilder, die ja zumeist nur als 0 und 1 existieren und auf irgendwelchen Festplatten Karussell fahren oder bestenfalls auf einem LC- oder OLE-Display winzige Moleküle umkippen, wieder in die analoge Form zu überführen? Sprich sie auf Papier zu bannen – oder wie hier: in einem Buch.

Genauer gesagt: im Fotobuch Professional Line von saal-digital

Heute ist es angekommen – 2 Tage vor dem angekündigten Termin. Etwas was ich bei Saal öfters erlebe. Die Zustellungstermine sind meist eher konservativ gerechnet. Über die Gestaltung hab ich ja schon in Teil 1 berichtet.

Verpackt ist es in den normalen Versandkartons die Saal für Fotobücher nutzt. Auf eine Geschenkbox hab ich verzichtet, da mir das zum einen zu teuer war und ich das Buch nur für mich selbst nutzen möchte.



Der Druck auf dem Cover ist gut lesbar und wirkt nicht künstlich.


Der erste Eindruck ist angenehm. Der Ledereinband überzeugt. Er hat eine feine Haptik und eine schöne Maserung. Der Aufdruck wirkt harmonisch. Vielleicht wäre es möglich eine Art Prägung anzubieten, dass den Druck etwas vertieft erscheinen lässt. Das würde den edlen Eindruck des Einbands noch mehr hervorheben.

Überrascht war ich zuerst vom Bildeindruck als ich das Buch aufschlug. Ich habe mich für den high-end-Druck matt entschieden. Bisher war ich Hochglanz gewohnt. Auf dem matten Papier wirken die Bilder etwas kontrastärmer, aber keineswegs flau. Es ist eher meiner Erfahrung geschuldet, die ich vom meist sehr kräftigen Eindruck des Hochglanzpapieres habe.



Selbst in dieser Auflösung ist die feine Maserung des Papiers gut erkennbar

Das Papier lässt die Bilder ruhiger daher kommen. Was sehr gut zu den schwarzweiß Bildern passt, die ich hier ausschließlich ausgewählt habe. Das Papier hat eine feine Maserung, die den edlen Eindruck unterstützt und ist vor allem in den dunklen Bereichen gut erkennbar. Sie ist aber nie aufdringlich oder gar störend. Im Gegenteil: wer – wie ich – aus der analogen Zeit kommt, wird es mögen, da es den Bildern ein wenig die digitale Anmutung nimmt.
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass mal ein Papier mit Baryt-Oberfläche angeboten wird. Für schwarzweiß-Freunde sicher eine tolle Option.



Der Reflex unter der Schulter des Models ist im Bild tatsächlich vorhanden

Komplett reflexfrei ist der Druck nicht. Aber deutlich weniger als Hochglanz. Die Oberfläche hat eine minimal gummiartige Haptik und fühlt sich ganz leicht rauh an. Die Tonwerte sind toll, nix säuft ab oder frisst aus. Feinste Strukturen sind erkennbar. Das Weiß des Papiers ist weiß und Schwarz ist schwarz.

Die Bilder entsprechen annähernd dem Softproof (siehe Teil 1), wobei ich diesen ohne die (von saal empfohlene) Papiersimulation nutze. Das entspricht eher dem Ergebnis. Wobei ich betonen möchte, dass der Vergleich immer etwas hinkt, da man ein aktiv leuchtendes Medium (Monitor) einem reflektierenden (Papier) gegenüberstellt. Das ist auch sehr vom Umgebungslicht abhängig. Dennoch kommt der Softproof ohne Papiersimualtion dem Resultat am nächsten.



Auch Highkey wird toll dargestellt. Details bis in die hellsten Bereiche!


Ein Kritikpunkt: auf 2 Bildern habe ich 2 winzige (ca. 0,1mm) schwarze Punkte gefunden. Vermutlich Farbspritzer, die durch den Druck kommen. Hier sollte man genau hinsehen und ggf. reklamieren.
Hier sei übrigens der Saal-Service lobend erwähnt, der Reklamationen sehr kulant abwickelt. In diesem Fall hab ich drauf verzichtet, aber ich hab ihn schon 2x gebraucht und kann nur Gutes berichten.


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Schwer darzustellen, aber die Verarbeitung ist klasse

Zur Verarbeitung: Hier wirkt alles wie aus einem Guß. Keine Macken oder Ausfransungen. Das Buch blättert sich angenehm. Während ich bei den normalen Büchern schon mal ein Knistern vernehme, blättert es sich hier angenehm sanft. Die Layflat-Bindung ist toll. So kann ich Bilder ungestört betrachten, die breiter als eine Seite sind.
Zudem bieten sich dadurch mehr Gestaltungsmöglichkeiten beim Layout. Ich bevorzuge das Hochkantformat der Bücher. Durch Layflat muss ich Querformatbilder nicht unnötig zusammenquetschen, sondern kann sie entsprechend groß einbinden. Die Falz ist natürlich erkennbar, was aber auch gestalterisch genutzt werden kann.

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Die Layflat-Bindung lässt mir viel Gestaltungsspielraum beim Querformat

Ein Wermutstropfen sei aber dennoch erwähnt: die Bilder auf der ersten und letzten Seite werden mit dem Einband verklebt. Was leider eine Wölbung am Bildrand erzeugt. Hier wäre eine bündige Verklebung oder – noch besser – ein Leerblatt sinnvoll. Natürlich kann ich die Seiten auch frei lassen. Was aber bei ca. 2€ pro Seite nicht wirklich eine Option darstellt.


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Noch ein Beispiel für die Detaildarstellung

Damit komme ich zum Preis. Eins gleich vorweg: das Buch ist klasse. Verarbeitung, Bilddarstellung, die gesamte Haptik. Alles wirkt sehr edel und hochwertig. Aber ist das am Ende über 100€ wert, wenn ich 52 Seiten haben möchte?

Ein Standard-Fotobuch kostet mit 52 Seiten nur ca. 60€ in der Grundausführung. Ich kann aber auch das normale Buch mit Ledereinband, High-End-Druck und ohne Barcode bestellen. Dann kostet es dennoch immer noch 20€ weniger.
Das Professional-Buch ist größer (22×30 vs. 21x28cm), was sicher etwas ausmacht. Dazu kommt die Handverarbeitung. Das Professional Buch wirkt hochwertig und etwas besser verarbeitet als das normale Buch. Wobei das Standardbuch ebenfalls eine tolle Qualität hat. Wie das nach einigen Phasen des intensiven Blätterns aussähe, muss die Zeit zeigen.
Einzigartig beim Professional-Buch ist der Acryl-Einband. Ich habe ihn nicht bestellt, da ich bei mir eine gestalterische Zurückhaltung wollte. Aber es gibt sicher gute Gründe für den Acryleinband. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal. Dagegen hat nur das Standardbuch die Option des wattierten Covers.
Das Papier ist in beiden Büchern ähnlich stark und fühlt sich angenehm an. Wobei das high-End Papier den Fingern noch etwas mehr schmeichelt.
Letztlich ist es einem frei gestellt. Man bekommt in beiden Fällen tolle Qualität. Beim Professional vielleicht noch ein wenig besser. Und jeder muss für sich entscheiden, wie viel ihm das wert ist.
Natürlich ist es auch eine Frage der Verwendung. Möchte ich meine Bilder Freunden zeigen oder als Profi damit potentielle Kunden überzeugen den nächsten Auftrag bei mir zu buchen?


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Ein tolles Buch. Das viel kostet. Zu viel? Das muss jeder selber wissen.

Mein Fazit: Wer bei Saal bestellt, bekommt in jedem Fall gute Qualität geliefert. Das Professional-Line-Fotobuch ist da sicher ganz oben zu finden, auch wenn es kleine Dinge gibt, die sich noch verbessern lassen. Wie z.B. die Verklebung mit dem Einband. Das ist nicht wirklich Profi-like. Ein paar mehr Alleinstellungsmerkmale wären schön, wie z.B. Prägedruck auf dem Cover oder weitere edle Papiersorten.
Die Verarbeitung ist top, die Bildqualität super. Das High-End-Fotodruckpapier sollte man jeden Fall erwägen als sw-Freund.
Die tolle Qualität lässt sich Saal aber auch gut bezahlen. Das macht es dem Professional-Line-Fotobuch etwas schwer, da schon das Standard-Fotobuch wirklich gut ist.

Danke an Saal für die Möglichkeit das Buch testen zu dürfen und an meine Models, dass ich Bilder hatte, um es mit Inhalt füllen zu können!


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Ein feiner Einband, der zum Blättern einlädt

Hier nochmal alle eingefügten Bilder als Galerie in größerer Auflösung. Natürlich kann ein Bild nie die tatsächliche Qualität wiedergeben. Aber für einen besseren Eindruck ist es sicher hilfreich.

Hier findet Ihr ein paar Sätze zur Erstellung:

Saal Fotobuch Professional Line Test: Die Erstellung

Zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, dass dieser Artikel durch einen Aufruf der Firma saal digital zustande kam. Ich hatte Gelegenheit einen 100€-Gutschein zu nutzen, um das Fotobuch Professional Line testen zu können und darüber zu berichten. Entsprechend enthält dieser Beitrag Produktplazierungen und Werbung.

In Teil 1 möchte ich auf die Erstellung eingehen. Über das Buch selber berichte ich im 2. Teil.


Was gibt es schöneres, als seine Bilder, die ja zumeist nur als 0 und 1 existieren und auf irgendwelchen Festplatten Karussell fahren oder bestenfalls auf einem LC- oder OLE-Display winzige Moleküle umkippen, wieder in die analoge Form zu überführen? Sprich sie auf Papier zu bannen – oder wie hier: in einem Buch.

Ich habe schone mehrere Fotobücher bei Saal bestellt und nutze dafür generell die Saal Design Software, die von der Anbieterseite kostenlos herunter geladen werden kann. Saal bietet außerdem ICC-Profile für den Softproof der verschiedenen Papiertypen an, um im Vorfeld einen Eindruck vom finalen Look bekommen zu können. Wies genau geht, steht ebenfalls auf der Anbieterseite. Ich persönlich habe den Eindruck, dass trotz Nutzung von PS, LR und einem hardwarekalibrierten Eizo, die Ergebnisse eher dem entsprechen, was ich ohne Proof, bzw. mit Proof aber ohne die empfohlene Papiesimulation, sehe.

Da ich in der Regel zufrieden bin mit den Ergebnissen, hab ich es auch diesmal so gemacht wie bisher: Bilder in PS und LR bearbeitet (ohne Proof), als sRGB-JPG in höchster Qualität abgespeichert und anschließend in der Design-Software verarbeitet. Bisher waren es aber immer die normalen Fotobücher, die schon wirklich gut sind.

Die Design-Software ist sehr umfangreich ausgestattet und bietet eigentlich alles was man braucht zur Fotobuchgestaltung. Von der automatischen Erstellung bis hin zum individuellen Design. Es ist alles möglich, um ein Fotobuch nach dem eigenen Geschmack zu erstellen. Ich bevorzuge die individuelle Gestaltung und nutze daher das Programm mit dem vollen Funktionsumfang.

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Die meisten Funktionen werden durch kleine Symbole dargestellt. Hier wünschte ich mir etwas mehr Übersichtlichkeit. Zwar passen sich die Funktionen automatisch an das gewählte Objekt an, aber ein Einsteiger braucht definitiv einige Zeit, bis er da durchsteigt. Vor allem, wenn man keinen 27-Zoll Monitor besitzt, sondern vielleicht am Laptop arbeitet. Die Beschnittfunktion ist etwas gewöhnungsbedürftig, wenn auch sinnvoll. Auch der Rechtsklick ins Bild eröffnet eine viel zu große – und unübersichtliche Auswahl an Funktionen.

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Was ich mir wünschen würde, wäre eine aussagekräftigere Vorschaufunktion für die Bilder im Auswahlmenü. Es wäre gut, sie auf 1:1 zoomen zu können und dort auch weitere Eigenschaften, wie z.B. Auflösung, Dateityp, Farbraum… angezeigt zu bekommen.
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Ok, los gehts.
Jetzt also der Test der Professional-Line. Was kann die besser und was ist anders? Und vor allem: lohnt der Mehrpreis?

Das Buch wird ein reines schwarz-weiß Buch werden. Entsprechend habe ich komplett auf eine Gestaltung mit farbigen Details verzichtet. Als Einband wähle ich schwarzes Leder, das nur eine dezente Beschriftung erfährt. Auf die Acrylglasscheibe verzichte ich. Die wird zwar oft gewählt, aber ich mag es eher dezent. Gut, dass es diese Möglichkeiten gibt.
Für das Buch habe ich den high-end-Druck matt gewählt. Und bin gespannt auf die Ergebnisse, da ich bisher meist Hochglanz bestellt hab.

Der Bestellprozeß ist übersichtlich und nutzerfreundlich. Gut finde ich die Vorschau, die das Buch ohne das ganze Drumherum als Vollansicht darstellt. Man kann in Ruhe blättern und schauen, ob noch irgendwo was nachzubessern ist. Bezahlen geht auf vielen Wegen. Versand geht per DHL und wird extra berechnet. Es gibt sofort nach Bestelleingang eine Mail mit allen Informationen, ebenso nach Versand des fertigen Produktes. Ich empfehle ein schnelle Leitung für den Upload, denn so ein Fotobuch hat schon mal mehrere 100 Megabyte.

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